Hausfrauen-Trick
Ein Holzstäbchen oder einen Zahnstocher zu nutzen, um zu testen, ob der Kuchen gar ist, ist eine gängige Back-Technik – allerdings eine ungeeignete.
Stäbchen sauber, Kuchen gar? Falsch gedacht! Hartes Gebäck ist schlecht für die Verdauung, verbranntes kann sogar krebserregende Stoffe enthalten. Nicht durchgebackener Teig enthält hingegen noch Zutaten wie rohe Eier, ein Herd für Bakterien, die manche Menschen möglicherweise nur schwer vertragen. Kuchenteig sollte deshalb immer durchgebacken und nie zu trocken oder noch zu roh sein.
Die gängige Technik, mit der Hausfrauen und alle anderen Backfreunde schon seit ewigen Zeiten testen, ob der Kuchen im Ofen durchgebacken ist, ist aber gar nicht die beste Methode. Tatsächlich sollte man das sogar gar nicht machen. Warum das so ist.
Der Grund, warum man die Zahnstocher- oder Holzstäbchen-Technik nicht nutzen sollte, ist überraschend simpel: Traditionell sagt man, dass ein Kuchen gar oder „durch“ ist, wenn das Holzstäbchen nach dem Backen sauber aus dem Teig kommt und keine Teigkrümel mehr daran haften bleiben. Tatsächlich ist der Backvorgang dann allerdings meist schon viel weiter fortgeschritten als man es eigentlich wollte.
Ein Kuchen muss etwa 100 Grad warm werden, damit keine Kuchenkrümel mehr am Stäbchen kleben bleiben, wenn man dieses zur Probe verwendet. Das ist nicht zufällig auch genau die Temperatur, bei der Wasser anfängt zu kochen. Das bedeutet, dass die Flüssigkeit im Kuchen verkocht ist und man am Ende somit einen trockenen und mehr als „durchgebackenen“ Kuchen hat.
Wer das wünscht, kann gern weiter die Stäbchen-Methode anwenden. Wer seinen Kuchen allerdings nicht so trocken, sondern lieber etwas weicher und saftiger haben möchte, sollte auf Alternativen zurückgreifen.
Ein weiteres Problem, das bei der Stäbchen-Methode zu nicht idealen Ergebnissen beim Kuchenbacken führt: das ständige Öffnen und Schließen der Ofentür. Wenn das Stäbchen in den Teig gesteckt werden soll, muss – wenn auch nur kurz – die Tür geöffnet und der Kuchen vermutlich auch ein Stück aus der Hitze herausgezogen werden.
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Das ist ein kleiner Kälteschock für den Kuchen und laut der kulinarischen Tipp-Webseite Mashed.com kann dieser kurzfristige Temperaturabfall dafür sorgen, dass der Teig nicht gleichmäßig gebacken wird, oder länger im Ofen braucht.
Wer ein wenig Erfahrung in der Küche und am Backofen hat, der kann sich auch auf seine Sinne verlassen, genauer auf den Geruchssinn und die Augen. Laut dem Mehl-Hersteller King Arthur ist es ein Zeichen dafür, dass der Teig durch ist, wenn sich der Rand vom Kuchen von der Form löst. Auch eine Oberfläche, die schon ein wenig schrumpelt oder ein wieder kleiner werdender Kuchen sind Indizien dafür, dass das Wasser anfängt zu verdunsten und man den Kuchen aus dem Ofen nehmen sollte. Die sanft gold-braune Färbung und der typische Kuchen-Geruch zeigen ebenfalls an, dass die Backware höchstwahrscheinlich fertig gebacken ist.
Wenn sich der Hobbybäcker aber nicht nur auf seine Sinne verlassen will, kann er auch ein Küchenthermometer verwenden, um die Temperatur im Kuchen zu messen. Da man die 100-Grad-Grenze nicht überschreiten will, sollte man den Kuchen bei etwa 95 Grad aus dem Ofen nehmen, wenn noch etwas Flüssigkeit darin enthalten ist. Wann es so weit ist, die Temperatur zu messen – damit man auch hier nicht zu oft die Tür des Ofens öffnen muss – sollte man aber mit den eigenen Augen beobachten. Am besten legt man sich deshalb auch ein Thermometermodell zu, dass die Temperatur in wenigen Sekunden messen kann, damit mit den Kuchen nur so kurz wie möglich in die kühlen Luft ziehen muss.
2023-09-26T06:27:40Z dg43tfdfdgfd