CHILI PFLANZEN: SO GELINGT ES IM GARTEN UND AUF DEM BALKON

Chili pflanzen geht nur in Mexiko und Co.? Fehlanzeige! Die feurig-scharfen Schoten lassen sich auch bequem vor der eigenen Haustür anbauen. Das geht sowohl im Garten als auch auf dem Balkon. So können Sie Ihre gekochten Gerichte aufpeppen oder die Pflanze einfach nur als schöne Deko nutzen. KURIER erklärt, wie es funktioniert!

Chilipflanzen gehören zu Gattung der Paprika, die der Familie der Nachtschattengewächse angehören. Es gibt schätzungsweise 2500 bis 3000 Chilisorten – also eine ganze Menge. Die Schoten können je nach Sorte rot, gelb, grün oder sogar lila sein. Sie hängen an bis zu 80 Zentimeter großen Pflanzen, die in der Regel einjährig angebaut werden.

Bevor Sie Chili pflanzen können, müssen Sie sich für eine Sorte entscheiden. Es gibt milde, etwas schärfere und wirklich scharfe Chilisorten, sodass Sie bei der Auswahl entscheiden müssen, welchen Schärfegrad Sie später ernten wollen. Ist die Sorte ausgewählt, gilt es zu entscheiden: Wollen Sie Chili selbst anziehen oder nicht? Wenn ja, beginnt die Pflanzzeit bereits Anfang des Jahres. Von Januar bis März sollten Sie mit der Aussaat beginnen, da die kleinen Pflänzchen einige Zeit brauchen. Im Gartencenter gibt es allerdings auch schon vorgezogene Jungpflanzen, die ab Mai ins Freie sollten.

Wer Chili pflanzen möchte und sich dazu entscheidet, schon die Aussaat selbst zu übernehmen, sollte Geduld mitbringen: Die Pflänzchen benötigen vier bis sechs Monate, eh die ersten Schoten geerntet werden können. Wenn das Wetter schlecht ist, kann es sogar noch länger dauern.

Um die Keimbedingungen zu verbessern, weichen Sie die Samen vor der Aussaat für einige Stunden oder über Nacht in lauwarmem Wasser ein. So quellen diese auf und keimen später schneller. In der Zwischenzeit können Sie schon die Anzuchttöpfchen vorbereiten (alternativ funktioniert es auch mit einer Eierpappe): Füllen Sie sie zu zwei Dritteln mit hochwertiger Anzuchterde, geben Sie bis zu drei Samen hinein und bedecken Sie sie anschließend mit weiterer Erde. Chilipflanzen sind sogenannte Dunkelkeimer, sodass Sie darauf achten sollten, die Samen vollständig zu bedecken. Anschließend stellen Sie die Töpfchen an einen hellen, mindestens 20 Grad warmen Ort.

Nun dauert es bis zu 20 Tage, bevor erstes Grün zu sehen ist. Achten Sie in dieser Zeit darauf, dass die Erde stets feucht ist. Wenn das erste echte Blattpaar zu sehen ist, wird es Zeit für den nächsten Schritt: Beim sogenannten Pikieren holen Sie die kleinen Chilipflanzen ganz vorsichtig aus der Erde und setzen Sie sie in eigene Töpfe (Durchmesser: zehn bis zwölf Zentimeter). Die Töpfe sollten mit einer Mischung aus Anzuchterde und hochwertiger Gemüseerde gefüllt sein. Wenn Sie Chili erfolgreich pflanzen wollen, setzen Sie die kleinen Keimlinge so tief in den kleinen Topf, dass sie kurz vor dem ersten Blatt in der Erde stecken. Anschließend drücken Sie die Erde vorsichtig fest und sorgen wieder für eine ausreichende Bewässerung. Achten Sie auch hier wieder darauf, dass die Erde gleichmäßig feucht bleibt und es nicht zu Staunässe kommt. Stellen Sie die Töpfe wieder an einen hellen, 18 bis 25 Grad warmen Ort und warten Sie, bis Sie sie ins Freie stellen können.

Wer erfolgreich Chili pflanzen möchte, sollte beim Umzug ins Freie vorsichtig sein. Sie können bereits ab Mitte April, wenn es angenehm warm draußen ist, damit beginnen. Stellen Sie Ihre Chilis für einige Stunden nach draußen, um Sie an die Sonne zu gewöhnen. Nachts sollten Sie sie aber wieder reinholen, da die Temperaturen noch nicht hoch genug sind und die Pflanzen Schaden nehmen könnten.

Mitte Mai, wenn die Eisheiligen vorüber sind, können Sie Ihre Chilis nach draußen pflanzen. Auch Jungpflanzen aus dem Baumarkt sollten erst einige Zeit an die Sonnenstrahlen gewöhnt und dann erst nach draußen gepflanzt werden, damit sie keinen Schaden nehmen.

Wenn Sie Chili pflanzen, sollten Sie sie am besten an einen sonnigen und geschützten Ort stellen. Wer ein Gewächshaus hat, kann dieses benutzen. Ansonsten stehen Chilipflanzen auch gut an der Hauswand.

Wenn Sie sich für das Anpflanzen in der Gartenerde entscheiden, sollten Sie den Boden vorher gut auflockern und mit Kompost oder Langzeitdünger anreichern. Danach werden die Chilipflanzen in einem Abstand von 40 Zentimetern in den Boden gesetzt. Achten Sie darauf, dass die Wurzelballen komplett eingebettet sind. Gießen Sie die Pflanzen danach gut an.

Chili pflanzen funktioniert aber auch ohne Garten – Sie benötigen einfach nur einen Topf. Wählen Sie ein Gefäß mit mindestens 25 Zentimetern Durchmesser. Achten Sie darauf, dass der Topf mit einem Abflussloch und einer Drainageschicht ausgestattet ist. Danach befüllen Sie ihn einfach mit Gemüseerde und pflanzen die Chili ein.

Chilipflanzen benötigen allgemein viel Wasser, sodass Sie täglich prüfen sollten, ob die Erde trocken ist. Ein weiterer Hinweis für Trockenheit können gelbe, welke und abfallende Blätter sein.

Chili pflanzen erfordert Geduld, da es von der Aussaat bis zur Ernte gut 100 Tage dauert. Trägt Ihre Pflanze allerdings erste Früchte, können Sie diese durch einen Drucktest überprüfen. Wenn Sie auf die Frucht drücken und sie sich leicht eindrücken lässt, können Sie sie ernten. Spätestens, wenn diese etwas schrumpelig ist, sollten Sie sie von der Pflanze entfernen und verwenden.

Zur Ernte eignet sich ein scharfes Messer, mit dem Sie die Schoten abschneiden. Achten Sie dabei darauf, andere Pflanzen nicht zu beschädigen.

Tipp: Wenn Sie die Königsblüte, also die erste Blüte, die die Chilipflanze entwickelt, abknipsen, hat sie mehr Energie für das Fruchtwachstum.

Chili pflanzen lohnt sich: Wenn Sie Ihre Pflanze gut pflegen, können Sie eigene Schoten ernten und damit beispielsweise ein leckeres Chili con Carne kochen. Wollen Sie sogar die Aussaat selbst übernehmen, sollten Sie damit schon zu Jahresbeginn starten. Genauso können Sie eine Jungpflanze kaufen, die Sie erst drinnen und ab Mitte Mai draußen kultivieren können. ■

2024-05-05T17:28:02Z dg43tfdfdgfd