BEAUTY-TREND: WARUM UNS KAROTTEN EIN BISSCHEN SCHöNER MACHEN

Es gibt nur Schönheitsköniginnen im Supermarkt. Makellos und gleichförmig warten sie im Plastiksackerl auf den nächsten Kunden. Die perfekten Karotten aus der botanischen Traumfabrik. Ganz anders sieht das im eigenen Garten aus. Da lässt die Natur ihren Launen freien Lauf und produziert Kugelbäuchige, Vierbeinige, welche mit spitzen Nasen und T-Rex-Ärmchen. Diese Deformationen entstehen meist, wenn der Boden zu dicht oder steinig ist: Das Gemüse treibt neue Knospen aus und wächst um das Hindernis herum. Ein Schönheitsfehler, unter dem weder Geschmack noch Qualität leiden. Es ist eher andersrum: Karotten – egal wie dick, dünn oder schrumpelig sollen uns schöner machen. In der Schweiz gibt es das Sprichwort: „Rüebli git schöni Büebli.“ Und auf der Videoplattform Tiktok ist Karottensalat gegen Blässe einer der neuesten Beautytrends. Da ist zwar was dran, aber nur halb.

Karotten statt Botox?

Karotten enthalten jede Menge Beta-Carotin, das im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird. Dieses sorgt für gesunde Haut und Augen. Wenn das Beta-Carotin nicht mehr umgewandelt wird, legt es sich in der äußersten Hautschicht ab. Das kann für einen orange-goldenen Teint sorgen. Dazu müsste man aber täglich zumindest ein Bund Karotten essen. Auf Tiktok wird behauptet, dass der hohe Ballaststoffgehalt von rohem Karottensalat die Östrogenaufnahme hemmen soll. Einen solchen Effekt auf die Hormonbalance sieht die Wissenschaft aber nicht.

Verwertet wird die Karotte in Suppen, als Beilagen- oder Ofengemüse, Püree, roh im Salat oder in italienischen Pastagerichten. Wer die Karotten püriert, stampft oder raspelt, sollte über ihre Makel hinwegsehen. Die perfekte Symmetrie interessiert spätestens dann niemanden mehr, wenn die Karotte als süß duftender Kuchen aus dem Backrohr kommt (siehe Rezept rechts). Über Umwege macht uns auch der hübscher: Ein schönes Lächeln zaubert Kuchen besser ins Gesicht als jede Faltencreme.

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