EIN WOCHENENDE TOFU: DER SELBSTVERSUCH

Um intelligent gegen etwas zu opponieren, muss man es versucht haben, oder es zumindest verstehen. Als mir jüngst eine umfassende Probe Tofu-Produkte samt Rezeptideen geschickt wurde, reagierte ich also nicht wie der österreichische Stammtisch („pfuigacks“), sondern nahm mir vor: Ich koche ein paar Tage nur auf Basis dieses gummiesken Sojatopfens. Hergestellt wird Tofu aus Sojamilch, mit der ähnlich wie mit Käse verfahren wird. Er ist allerdings rein pflanzlich, cholesterin- und laktosefrei, dafür mit viel Eiweiß.

Da kann man vonseiten des ewigen Vorsatzes, sich gesünder zu ernähren, wenig dagegen sagen. Außerdem erreichte mich die Probe aus Niederösterreich: „Evergreen“ von Familie Chu. Die produziert dort seit den 1980ern Bio-Sprossen und seit knapp fünfzehn Jahren auch Bio-Tofu. Antrieb für die aus Taiwan stammenden Gründer war, dass sie damals für ihr Restaurant nirgends frische Sprossen erhielten. Bis heute wollen sie alles besonders bio und gut machen. Für mich, dem jeder Vergleich fehlt, war gesundes, regionales Bio-Essen Grund genug, den Selbstversuch zu starten.

Das Nachkochen der Rezepte (die man auf evergreen.at findet) war überraschend – Tofu ist wesentlich einfacher zu bedienen als das meiste Fleisch und Gemüse. Er nimmt dankbar jeden Geschmack an (und hat ja selbst eher keinen, weshalb man besser zu den vormarinierten Produkten greifen sollte), lässt sich schneiden, zerdrücken, pürieren, womit er als Alternative für Milchprodukte in Cremen spannend ist.

Wo er Fleisch imitieren soll, ist Tofu, na ja: gewöhnungsbedürftig. Die Konsistenz ist eher bei Wettex als bei Steak. Aber: Lässt man ihn, etwa bei einem Eintopf, über Nacht ziehen, wird die Textur besser.

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