KOCHEN MIT TANNENNADELN

Den Christbaum vernaschen – warum nicht? Richtig gelesen: Alexandra Rath, Expertin für Wildkräuter, verwandelt Tannennadeln in Delikatessen. Weihnachten feiert sie auf dem Land, den Baum bekommt sie aus dem nahen Wald: „Bio, regional und nachhaltig – was wichtig ist. Viele Tannen stammen leider aus gespritzten Monokulturen.“ Wer hingegen beim Spazieren in der Natur sammeln will, muss aufpassen, dass er keine hochgiftige Eibe erwischt. Tannennadeln sind flach und haben an der Unterseite weiße Streifen. Sie überzeugen mit ihrem zitronig-herben, leicht harzigen Aroma, samt einem „Hauch Orange“.

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Werden die Tannennadeln im Backrohr, bei zirka 140 bis 150 Grad geröstet, duftet die ganze Wohnung nach Wald. Die Nadeln werden dann so verwendet wie etwa Rosmarin. „Fein zermahlen passen sie als Würze hingegen zu allen winterlichen Speisen, von pikant bis süß“, so Rath.

Sie empfiehlt in ihrem Buch „Süßes wildes Wien“ (Gmeiner) die Verarbeitung zu Tannenzucker oder Salz. Das funktioniert auch mit Fichtennadeln, sie schmecken säuerlicher.

Winterlich frisch: der Tannenspritzer – Tannensirup mit Mineralwasser gemischt. Für den Sirup werden Tannennadeln oder junge Zweige mit Wasser und Zucker aufgekocht, Zitronensaft und etwas Säure zugeben, ziehen lassen, filtern – in Flaschen abfüllen. Hält einige Wochen und gilt in Omas Apotheke als Geheimwaffe gegen Husten. Eine spannende Rezeptesammlung zum Thema „Christbaum-Verwertung“ hat die britische Bäckerin Julia Georgallis in Buchform gegossen: In „How To Eat Your Christmas Tree“ finden sich viele Anregungen zum Recycling von Fichte, Tanne und Co.

Und womit schmückt Alexandra Rath ihren Christbaum? „Mit selbst gemachten Süßigkeiten, zum Beispiel Tannen-Windringerl.“

2023-12-06T04:15:57Z dg43tfdfdgfd