Er ist, was er ist, ein echter Grieche, authentisch bis zum letzten Brösel. Wo Feta draufsteht, muss nämlich echter Feta drin sein: Seit 2005 ist das amtlich, der weiße Käse ist seit damals als geschützte Ursprungsbezeichnung (g. U.) in der Europäischen Union anerkannt. Bedeutet: Nur Käse, der nach traditionellen Methoden in bestimmten Regionen Griechenlands hergestellt wird, darf so bezeichnet werden. Alles andere sind Feta-Fake-News.
Epirus, Makedonien, Peloponnes, die Präfektur Lesbos, Thessalien und Zentralgriechenland – so heißen die Regionen, wo Feta gemacht wird, entweder aus Schafmilch oder einem Mix von Schaf- und Ziegenmilch. Der typische Geschmack entsteht durch die Salzlake, in der er – meist in Holzfässern oder Metallbehältern – mehrere Monate reift. Da muss ein bisschen Homer her: In dessen Odyssee findet sich ein literarischer Hinweis auf einen fetaähnlichen Käse, der vom Zyklop Polyphem hergestellt und in Körben gelagert wurde. So betrachtet steckt in jedem griechischen Bauernsalat eine Prise Epos.
Zertifizierter Feta ist frei von Zusatzstoffen und gilt als Naturprodukt, auf das die Griechen stolz sind, man spricht von „weißem Gold“. Je nach Gebiet schmeckt Feta unterschiedlich, abhängig davon, wo die Herden grasen. Wer ihn ausschließlich als Bauernsalat-Zutat verortet, liegt falsch.
Feta ist kulinarisch vielseitig einsetzbar, er gilt als Herzstück der griechischen Küche. Für Yotam Ottolenghi, der für seine mediterran inspirierten Rezepte bekannte britisch-israelische Koch, ist er „unverzichtbar“. In „The Cookbook“ schreibt er: „Sein salziger, kräftiger Geschmack und seine cremige Textur verleihen vielen Gerichten den letzten Schliff.“ Ähnliches von Kollegin Nigella Lawson, britische Fernsehköchin: „Feta ist mehr als nur ein Käse, er ist ein Geschmackserlebnis. Ob in Salaten, gebacken oder einfach pur, er bringt immer einen Hauch von Griechenland auf den Tisch.“
In der Sommerküche ist er unverzichtbar und unkompliziert. Einfach nur ein bisschen davon in Würfel schneiden, mit Olivenöl, Paradeiserstücken, Oliven und Kräuterzweigen in eine Auflaufform geben, zwanzig Minuten bei 200 Grad backen – schon ist da ein Tavernen-Gefühl. Kalí órexi, guten Appetit!
2024-06-22T03:18:17Z dg43tfdfdgfd