Man sollte auch mal den Feind zum Freund machen. In Garten und Natur ist der Gewöhnliche Giersch ein Kandidat für ein Umdenken. Für viele ist er Unkraut, das hartnäckig wuchert und sich mit seinen tiefen Trieben schwer entfernen lässt. Tipp: Mal nicht zum Herbizid, sondern zum Kochtopf greifen.
Wer im Garten und in der Natur auf der Suche nach Giersch ist, muss aber vorsichtig sein. Er lässt sich mit anderen Doldenblütlern verwechseln: etwa mit dem Gefleckten Schierling, dem Wasserschierling, dem Hecken-Kälberkropf oder der Hundspetersilie. Die Blätter wirken auf den ersten Blick sehr ähnlich. Mit einigen Tipps lässt sich der Giersch aber erkennen und von seinen gefährlichen Verwandten unterscheiden.
Bereits im Mittelalter pflanzten Mönche in den Klostergärten das „Zipperleinskraut“, half es doch gegen Gicht und Rheuma. Verwendet werden die jungen, hellgrünen Blätter. Wenn der Giersch blüht, sind die Blätter nicht mehr zu genießen. Heute weiß man: beruhigend, verdauungsfördernd, wundheilend – der Giersch ist ein Alleskönner. Und er ist vollgepumpt mit Nährstoffen wie Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen. Verarbeitet als Snack und in der Tupperdose (etwa als erfrischendes Taboulé, siehe Rezept), liefert er beim Wandern Energie.
„Giersch schmeckt roh und fein gehackt vorzüglich, außerdem ist er ein wahrer Vitaminspender“, erklärt Wildkräuter-Coach und Kochbuchautorin Alexandra Maria Rath. Er passt in Salate, Suppen, in Kräuterbutter oder zu Nudeln und Erdäpfeln.
Apropos: Wer als Österreicher seine Pedasü-Erdäpfel liebt, kann diese statt mit Petersilie mal mit Giersch probieren, empfiehlt Rath. Der Geschmack ist ähnlich, die Verwendung auch.
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